QUO VADIS
Unter dem Titel "Quo Vadis" (übersetzt: wohin gehts?) zeigen Dirk Schmitt und Benjamin Burkard neue Malereien in der 30works Galerie in Köln.
"Wohin gehen wir - als Individuen, aber auch im universellen Kontext? Und wohin führt der technologische Fortschritt? Diesen Fragen gehen Benjamin Burkard und Dirk Schmitt in der Ausstellung „Quo Vadis?“ auf den Grund. Und offenbaren dabei trotz ihrer unterschiedlichen Bildsprache erstaunliche Parallelen. So widmet Benjamin Burkard den Ausstellungstitel dem Aspekt seiner persönlichen Weiterentwicklung als Künstler – und schlägt dabei ein völlig neues Kapitel auf. Denn er stellt seiner naturalistischen Motivwelt, die weiterhin durch eine expressive, bewusst künstliche Farbigkeit geprägt ist, geheimnisvolle Verpixelungen gegenüber. Bäume, Wiesen, Tiere oder Wolken werden punktuell in aufgebrochenen Linien und mini-viereckigen Verzerrungen wiedergegeben, womit der 36-Jährige Künstler die Computerästhetik der 1980er Jahre aufgreift und in seinen Bildwelten implementiert. Indem er digitalen Strukturen ein analoges, räumliches Antlitz gibt, schafft er eine Symbiose aus Organischem und Artifiziellem, aus Archaischem und Futuristischem, aus Romantik und computergenerierter Simulation; und bewirkt somit die ultimative Verschmelzung von Malerei und Computersprache. Der Technik als visuelles Stilelement bedienen sich auch die Werke von Dirk Schmitt. Hier sind es robotische Geschöpfe, die seinen Heldinnen wahlweise Blumen reichen oder sich als maschinelle Froschprinzen präsentieren. Dabei wirken sie wie eine Mimikry des Menschseins, ahmen Empathie, Fürsorge sowie aufrichtige Zugewandtheit nach. Womit der Kölner Künstler den Status quo von Künstlicher Intelligenz und Robotik allegorisch aufzeigt und ein Narrativ für den technologischen Kontext der Quo Vadis?-Frage schafft. Dabei sind die Werke des Kölners ebenfalls von der Romantik geprägt und handeln von der Beseeltheit jeglicher Materie. Das ist auch an seinen Porträts barocker Santos-Holzfiguren, den so genannten Cage Dolls, zu sehen, die so lebendig wie charismatisch wirken. Und uns wiederum spiegeln, dass menschliche Entität kein Exklusivitätsmerkmal ist. Sondern vielmehr auf alle und alles projizierbar ist."
- Text von Dr.Sarah Lena Schuster -
Die Ausstellung findet vom 26.11. - 30.12.2022 in der Galerie statt.